Grenzgänger | Gesundheitscoaching
Dirk Ullrich
Ich wurde am 29. Februar 1968 in Berlin geboren. Meine Eltern waren verliebt. Die Welt stand mir offen.
Mein Vater starb durch Suizid als ich gerade einmal vier Jahre alt war.
Ich wuchs daher im Süden Berlins als Einzelkind einer allein erziehenden Mutter auf, die durch ihre kleine Selbstständigkeit mit einer chemischen Reinigung selten Zeit für mich hatte. Die Arbeit um das nötige Geld zu verdienen standen immer im Vordergrund.
Als Schüler war ich oft unkonzentriert. Klare Ziele hatte ich nicht und wurden mir auch nicht geboten. Es fehlte schlicht an einem Mentor.
Mit ca. 10 Jahren trat Werner in unser Leben. Ein Lehrer und Dr. der Physik, der sich autodidaktisch chinesisch beibrachte, um das Tao-te-king im Original lesen zu können. Von ihm lernte ich naturwissenschaftliche Denkweise und die Fähigkeit (fast) alles lernen zu können.
Er beendete sein Leben mit einer Vorderladerpistole als ich 14 Jahre alt war.
In der Folge begann ich zu rauchen und glitt in der Jugend in ein schwieriges soziales Umfeld ab, in dem Drogen und Prügeleien an der Tagesordnung waren. Spätestens hier entwickelte ich den Hang zu Grenzsituationen und suchte persönliche Herausforderungen und Gefahren (frage mich im Gespräch, wann ich die erste Bombe entschärfte).
Nach einer Bäcker Lehre und einer Anstellung bei der britischen Militär-Polizei, traf ich 1992 die Entscheidung meine Leidenschaft zum Beruf zu machen: Feuerwerker (Kampfmittelbeseitiger) der Bundeswehr.
Alle Lehrgänge absolvierte ich hochmotiviert als Lehrgangsbester, und lernte den richtigen (und teilweise weniger richtigen) Umgang mit Sprengstoff und Munition. Noch in der Ausbildung zum Feuerwerker konnte ich den Ausbildern Zünderabläufe erläutern, und hielt erste Unterrichte.
Auf Messers Schneide (2)
Sommer 1995: 250kg Bombe mit allseitig wirkendem Zünder (ich stand auf ihr, bevor ich sie bemerkte)
Nach 7 Jahren gehörte ich zur Elite der Feuerwerker und bildete selber Feuerwerker aus. In dieser Zeit lernte ich viel über mich und über Munition. Ich entwickelte und verfeinerte, unter anderem, sprengtechnische Öffnungsverfahren für russische Großbomben.
Auf Messers Schneide (3)
Herbst 1998: ein 15kg Splitter stoppt 15cm vor meiner Nase in einer Betonarmierung (er liegt heute immer noch in meinem Büro)
Fachlich am Zenit angekommen, wurde ich gefördert, absolvierte weitere Ausbildungen und verdiente mir die Sterne eines Offiziers.
Ab 2003 gestaltete ich maßgebend die Ausbildung der Waffenanlage Eurofighter für England, Deutschland, Spanien und Italien mit.
Um den Thrill weiterhin aufrecht zu erhalten, widmete ich mich dem Fallschirmspringen und später dem Klettern (Turm und Fels mit Mehrseil-Längen) und Downhill Mountainbiken.
Mit der Ernennung zum Leutnant und der Karriere in der Luftwaffe, nahm nicht nur das Arbeitsvolumen zu, sondern auch die Zeit im Büro.
Körperliche Betätigung rückte, zugunsten der zu bewältigenden Aufgaben, in den Hintergrund.
Eine ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung waren die Folge.
Auf Messers Schneide (4)
Sommer 2008: beim Fallschirmspringen öffnet sich mein Hauptschirm nicht. Die Reserve kann nicht gezogen werden. Durch beherztes Vorgehen schaffe ich es meinen Schirm bei 500m über Grund, wenige Sekunden vor dem Aufprall, zu öffnen.
2010 erhielt ich dann die niederschmetternde Diagnose Hypercholesterinämie.
Wir leben um Erfolg zu haben und zu wachsen.
Dabei sind die ersten Schritte um kleine Erfolge zu erzielen, gar nicht so kompliziert. Man muss nur die Bereitschaft haben, den ersten lausigen Schritt zu tun.
Als erfahrener Trainer, Ausbilder und Offizier habe ich hunderte von Menschen begleitet ihre eigenen Grenzen zu überwinden und zu wachsen. Immer und immer wieder. Und jeder war im Anschluss begeistert und stolz darauf, was er geleistet hatte.
Erfolg braucht Ziele und einen Mentor.
Nicht länger fackeln, sondern machen.